Depression & depressive Verstimmungen
Psychologische Behandlung & Betreuung bei:

Depression & depressive Verstimmungen

Die Therapie der Depression wird individuell gestaltet und richtet sich unter anderem nach Schweregrad, Komorbidität, aktuellen Belastungsfaktoren, der sozialen Situation und natürlich auch nach den Therapievorstellungen der Patientin/des Patienten. Sie leistet einen wesentlichen Beitrag in der Behandlung depressiver Episoden, da sie supportive Maßnahmen setzt, ressourcenorientiert ist, hilft einen positiven Denkstil aufzubauen, entlastet und dabei die individuelle Situation sowie die Bedürfnisse der Betroffenen/des Betroffenen nie außer Acht lässt.

Was versteht man unter einer Depression?

Depressionen (lat. depressio = Niederdrücken) zählen zu den affektiven Störungen, von welchen man spricht, wenn es zu krankhaften Veränderungen von Stimmung oder Emotion kommt.

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) geht davon aus, dass im Jahr 2020 Depressionen neben den Herz-Kreislauf-Erkrankung zu den häufigsten Krankheiten zählen werden. Die Lebenszeitprävalenz (Häufigkeit einer Erkrankung im Leben) beträgt zirka 15%, wobei Frauen beinahe doppelt so oft davon betroffen sind wie Männer. Gründe hierfür sind unter anderem hormonelle (zB Schwangerschaft, Geburt, Menopause), psychosoziale Einflüsse, aber auch Diagnosekonzepte, die eher „frauentypische" Symptome erfassen.

Heute geht man von einem multifaktoriellen Ursachenmodell aus, bestehend aus genetischen (familiär gehäuftes Auftreten), neurobiologischen (Dysbalance im Neurotransmitterhaushalt) und psychosozialen Faktoren (mangelnde soziale Kontakte, Verlusterfahrung, Einsamkeit, körperliche Erkrankung etc.).

Klassifizierung und typische Symptome einer Depression

In der ICD-10 (internationales Diagnoseklassifikationssystem) erfolgt die Klassifikation nach drei Schweregraden: leichte, mittelgradige und schwere depressive Episode. Das Hauptsymptom jeder Episode ist eine depressive Verstimmung, die als Freud- und Interessensverlust, Schwermut und/oder Hoffnungslosigkeit erlebt wird. Betroffene haben häufig ein Insuffizienzgefühl, einen herabgesetzten Selbstwert sowie eine psychomotorische Antriebsstörung, die von völliger Antriebslosigkeit (Stupor) bis hin zur Getriebenheit (Agitiertheit) reichen kann. Des Weiteren zählen sozialer Rückzug, Appetitlosigkeit, Libidoverlust sowie frühmorgendliches Erwachen zu den typischen Beschwerden.

Postpartale Depression

Von einer postpartalen Depression wird gesprochen, wenn sich die Symptome in den ersten Monaten nach der Geburt zeigen und mindestens 14 Tage bestehen bleiben. Wichtig dabei ist eine Abgrenzung zum sogenannten „Baby Blues", auch „Heultage" genannt, welcher eine ganz normale und unbedenkliche Reaktion der Mütter auf die Geburt und die damit verbundene hormonelle Umstellung ist. Dieser tritt in den ersten Tagen nach der Geburt auf, betrifft rund 75% aller Gebärenden und verschwindet von selbst wieder.

An einer postpartalen Depression leiden zirka 10 bis 20% aller Mütter die Symptome sind oft schleichend und können leicht bis stark ausgeprägt sein. Einige Frauen merken aufgrund der neuen, oft sehr stressigen Lebenssituation gar nicht, wie schlecht es ihnen geht oder schämen sich für ihre Gefühle. Aber auch bei dieser Form der Depression gilt, je früher psychologische Hilfe in Anspruch genommen wird, desto besser. Denn eine depressive Mutter ist oft so sehr mit sich und ihren Emotionen beschäftigt, dass es ihr nicht möglich ist, sich auf die Bedürfnisse des Kindes einzulassen.

Hilfe bei Depression: Psychologische Behandlung

Die Therapie der Depression wird individuell gestaltet und richtet sich unter anderem nach Schweregrad, Komorbidität, aktuellen Belastungsfaktoren, der sozialen Situation und natürlich auch nach den Therapievorstellungen der Patientin/des Patienten.

Vor allem bei ausgeprägten depressiven Verstimmungen sollte eine Kombinationstherapie aus Psychopharmaka und einer begleitenden psychologischen Behandlung durchgeführt werden. Mittlerweile stehen Patientinnen/Patienten eine Vielzahl gut verträglicher Antidepressiva mit einem geringen Nebenwirkungsspektrum zur Verfügung. Zu beachten ist, dass die stimmungsaufhellende Wirkung erst ungefähr nach 10 bis 14 Tagen einsetzt.

Die psychologische Therapie leistet einen wesentlichen Beitrag in der Behandlung depressiver Episoden, da sie supportive Maßnahmen setzt, ressourcenorientiert ist, hilft einen positiven Denkstil aufzubauen, entlastet und dabei die individuelle Situation sowie die Bedürfnisse der Betroffenen/des Betroffenen nie außer Acht lässt.

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